
Reuter, Oliver M.:
Erfahrungsverankerte Rezeption
Eine Methode zur Verzahnung von Produktion und Rezeption.
München 2020
Eine Rezeption auf den von Kindern und Jugendlichen selbst gemachten Erfahrungen aufzubauen, ist das zentrale Anliegen der ausgeführten Methode zur Verschränkung von produktiven und rezeptiven Anteilen im Kunstunterricht. Indem vor der Rezeption eine bildnerische Praxis stattfindet, können Ideen und Vorstellungen selbständig und individuell entwickelt und in Bilder übersetzt werden. Bei der erfahrungsverankerten Vermittlung basiert die Rezeption auf einer Schnittmenge zwischen eigenen Handlungen im bildnerischen oder darstellenden Prozess und zentralen Aspekten des Werks. Solche Referenzpunkte zwischen der Produktion und der Rezeption können im Material, im Thema, in der Gattung, im bildnerischen Verfahren oder in einer künstlerischen Strategie ausfindig gemacht werden. Sie dienen dazu, Einsichten, Einstellungen, Kenntnisse und Wissen aus der Produktion in die Rezeption mitzunehmen. Somit ist die Methode der erfahrungsverankerten Rezeption gleichermaßen für die Vermittlung historischer Kunst wie für die Vermittlung zeitgenössischer Kunst geeignet.
Nach der Darlegung und Konturierung der Konzeption zeigt die Publikation Wege auf, die erfahrungsverankerte Rezeption in Unterricht zu überführen. Exemplarische Unterrichtsskizzen illustrieren die Umsetzung im Kunstunterricht.
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Rezension:
„… ruft Reuter dazu auf, „Angebote echter Exploration“ (S.33) in unterrichtlichen Situationen zu etablieren, die die kindliche Neugier über alle Altersstufen hinweg aufrechterhalten und eine glaubwürdige Hinwendung zu den Lernenden repäsentieren. Hierin liegt die Anbahnung einer Problemlösekompetenz, wie sie im Kreativitätsdiskurs als ein komplexer Vorgang divergenten Denkens benannt wird: nämlich bestehendes Wissen und vorhandene Fähgikeiten auf neue Situationen anzuwenden sowie fehlende Fertigkeiten neu reifen zu lassen.“ [A.M. Loffredo in KUNST+UNTERRICHT 447/448 2020]

Oliver M. Reuter
KONSEQUENZEN
Empirische Studien und ihre Folgen für den Unterricht
München 2013
Im Feld der ästhetischen Bildung etabliert sich die empirische Forschung langsam aber stetig. Sie vermag mit ihren Erkenntnissen dazu beitragen, mehr Einblicke in subjektimmanente Prozesse während ästhetischer Praxis zu erhalten sowie Verläufe ästhetischen Verhaltens und Entwicklungsabhängigkeiten zu spezifizieren. So umreißt die ästhetische Bildungsforschung schrittweise ihr weites Feld und sucht ihr erfahrungsbasiert gewonnenes Wissen fruchtbar zu machen. Dazu bedarf es der Formulierung von Konsequenzen aus Forschungsergebnissen sowie der Überführung gewonnener Erkenntnisse in Impulse für Vermittlungssituationen.
Der Band versammelt Darstellungen aus den Bereichen der Kinderzeichnung sowie anderen Kategorien ästhetischer Praxis wie Sammeln, Bauen, Experimentieren, Tanz, Improvisation und Design. Zudem werden Untersuchungen des ästhetischen Medienverhaltens sowie zur Entwicklung künstlerischen Denkens Jugendlicher dargestellt.
Anhand exemplarischer Unterrichtsbeispiele werden die Erkenntnisse empirischer Forschung in Impulse für den Unterricht überführt.
Oliver M. Reuter:
Videografie in der ästhetischen Bildungsforschung.
München 2012
„Es wurde damit eine Gradwanderung zwischen in hohem Maße individuellen Kriterien einzelner videobasierter Studien und einer gewissen Verallgemeinerung der Forschungsfrage qualitativer empirischer Bildungsforschung geleistet.“
Doreen Kolaschinsky in BDK Mitteilungen
Viduelles Datenmaterial gewinnt auch in Form videografischer Daten in der qualitativ empirirschen Forschung zunehmend an Präsenz. Vor allen Dingen zur Erforschung ästhetischer Bildungsprozesse verspricht videografiertes Datenmaterial, detailliert Aufschluss über beobachtbare Vorgänge sowie über Spezifika selbst initiierter ästhetischer Praxis mit Digitalen Medien zu geben.
Anhand von Ausschnitten eigener Forschungen des Autors werden methodische Fragestellungen und mögliche Lösungen zur Transkription und Analyse exemplarisch schrittweise dargestellt.
Beispielhaft werden angeführt:
– Videografische Dokumente
– Videografie als Instrument innerhalb sytematischer Beobachtung (Segmentieranalyse, Positionsanalyse)
– Videografierte teilnehmende Beobachtung
– Videografie innerhalb triangulativer Forschungsansätze
Oliver M. Reuter
Mobile Bilder. Kinder und Jugendliche fotografieren und filmen mit dem Handy
München 2009, 160 Seiten; ISBN-10 3-86736-084-7
„Ein hilfreicher Ratgeber, der Theorie und Praxis miteinander verbindet.“
Georg Peez in BDK Mitteilungen 3/10
Als multifunktionales Instrument hat sich das Handy zum Leitmedium einer jungen Generation von digital Natives entwickelt. Die vorliegende Publikation beleuchtet den Umgang mit Bildmaterial auf dem Handy und fokussiert dabei die von Kindern und Jugendlichen selbst erstellten Fotos und Filme.
Das Handy dient selbst initiierter ästhetischer Praxis, trägt über Momente der Selbstinszenierung zur eigenen Selbstverortung bei und entwickelt sich zu einem zentralen Medium der Identitätskonstruktion.
Basierend auf empirisch gewonnenen Erkenntnissen werden nach einer knappen medienpädagogischen Positionierung Impulse für den Einsatz des Handys im Unterricht formuliert. Das Buch wendet sich an Lehrkräfte, die das Handy als Instrument zum Fotografieren und Filmen im Unterricht nutzen wollen.
Oliver M. Reuter
Experimentieren
Ästhetisches Verhalten von Grundschulkindern
München 2007
„Eine der Qualitäten des Buches ist, dass das Phänomen des Experimentierens gut nachvollziehbar gegliedert und sprachlich sehr verständlich und zugleich mit mit wissenschaftlichem Anspruch verfasst ist. … Reuter legt überzeugend dar, dass im Experimentieren von Kindern zentrale ästhetische Kategorien gefördert werden (…)“.
Georg Peez in BDK-Mitteilungen 4/2008
Kinder experimentieren gerne und aus eigenem Antrieb mit Material. Dieses Buch beschreibt die Grundlagen kindlichen Experimentierens. Experimentieren wird als ein Phänomen ästhetischen Verhaltens charakterisiert, welches eine genuin anthropologisch feststehende Handlungs- und Reflexionsform ist. Vor allen Dingen über den Gewinn haptischer und kinästhetischer Erfahrungen können durch das Experimentieren Wahrnehmungs- und Erkenntnisstrukturen aufgebaut werden, die die kindliche Entwicklung positiv beeinflussen.
Nach theoretischer und empirischer Untersuchung ist das Experimentieren als Motor für ästhetische Erfahrung zu sehen. Modi und Funktionen des Experimentierens werden dargestellt, mögliche Motivationen und bestehende Zusammenhänge mit Problemlöseprozessen aufgezeigt.
Reuter Oliver M./ Aufmuth Stefanie:
Kompetenzorientierter Kunstunterricht, Klassen 1/2
Donauwörth 2015; 2. Auflage 2018
Reuter Oliver M./ Aufmuth Stefanie:
Kompetenzorientierter Kunstunterricht, Klasse 3
Donauwörth 2017
Reuter, Oliver M./ Aufmuth, Steffi:
Über die Technik zur Kunst
Donauwörth 2011
Die Reihe zeigt Möglichkeiten der Verzahnung von ästhetischer Praxis und Rezeption auf. Dabei wird zunächst praktisch gearbeitet und anschließend ein auf diese Praxis bezogenes Kunstwerk betrachtet. Es werden ganze Unterrichtssequenzen dargestellt.
Kunst+Unterricht Heft 397/398:
Das Material in der Kunstvermittlung
Seelze 2015